Wind und Sonne für bayerische Unternehmen: Eigenstromversorgung von der Idee bis zur Umsetzung – Tagung in Sengenthal

Bayerische Unternehmen planen immer häufiger, ihre Energieversorgung mit Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie selbst zu sichern. „Vor allem für Betriebe, die sehr energieintensiv produzieren, ist es sinnvoll, in ihre eigene Stromerzeugung zu investieren“, erklärte Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger heute bei der Tagung „Wind und Sonne für bayerische Unternehmen“. Bei der Veranstaltung, die das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Bayerischen Bauindustrieverband auf dem Gelände der Unternehmensgruppe Max Bögl in Sengenthal, Oberpfalz, durchgeführt hatte, informierten sich über 100 Teilnehmer aus Unternehmen und Kommunen über die Möglichkeiten, nachhaltige Energiequellen zur Eigenversorgung zu nutzen.

 

„Die Energiewende ist im Kern eine Bauaufgabe. Der Um- und Ausbau des Stromnetzes, der Bau der Kraftwerke für die erneuerbaren Energiequellen Windenergie, Solarenergie und Wasserkraft, sowie die energetische Ertüchtigung unseres Gebäudebestandes – überall ist die Bauindustrie gefordert“, so Dipl.-Ing. Johann Bögl, Vizepräsident des Bayerischen Bauindustrieverbandes. Daher zählt die Energiewende zu einem der Hauptanliegen in der politischen Arbeit des Bauindustrieverbandes. Die Bauindustrie will ihre Planungs- und Bauerfahrung sowie ihre technische Expertise und ihre Praxiserfahrung einbringen, damit die Energiewende gelingt. Wir wollen sogar noch weit mehr: Deutschland und Bayern sollen zu einem Vorbild werden für andere Länder, so Johann Bögl.

 

Die Stromwende ist zwar nur ein Teil der Energiewende, aber doch ein sehr bedeutender. Hier ist bereits einiges erreicht, aber große Aufgaben stehen noch an. Ziel der Bayerischen Staatsregierung ist es, bis 2030 80 % des in Bayern benötigten Stroms aus erneuerbaren Primärquellen beziehen zu können. Der aktuelle Wert von 52 % für das Jahr 2020 belegt: Der Weg dorthin ist noch ein weiter. Hauptsächlich gefordert sind die Energieträger Wind und Sonne. Soweit wie möglich sollte der Strom in Bayern erzeugt werden. Dann werden weniger Übertragungsleitungen benötigt, es bleibt auch mehr Wertschöpfung in Bayern. Zudem muss neben der Erzeugung die Speicherung in verschiedenen Dimensionen und Ausprägungen erprobt und gelöst werden. Ein Baustein dazu ist die Eigenstromerzeugung durch Unternehmen aller Art und aller Branchen.

 

Auf der Tagung Wind und Sonne für bayerische Unternehmen: Eigenstromerzeugung von der Idee bis zur Umsetzung, die am 22. September 2022 im Innovationszentrum der Firmengruppe Max Bögl in Sengenthal durchgeführt wurde, informieren namhafte Referenten zu diesem Thema.

Die Tagung wurde auf Anregung des Bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger initiiert. Die Firmengruppe Max Bögl stellt selbst Hybridtürme für hohe Windenergieanlagen mit Nabenhöhen bis zu 180 Metern her. Sie agiert auch als Projektentwickler für Windparks an attraktiven Standorten. Auch den Windpark Wargolshausen / Wülfershausen, einer der wenigen bayerischen Projekte in diesem Jahr, hat die Firmengruppe Max Bögl geplant und realisiert. Mit der Wasserbatterie wurde zudem ein völlig neuartiger Großspeicher entwickelt, der erstmals die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien mit einem modernen Pumpspeicherkraftwerk verbindet.

 

Die Transformation des Industrienetzes am Standort der Firmengruppe in Sengenthal in eine Energiezelle ist bereits weit fortgeschritten. Dazu gehört neben zwei Windenergieanlagen sowie PV auf den Hallendächern jüngst auch eine schwimmende Photovoltaikanlage. Sie konnte während der Tagung besichtigt werden. Mit einem Energiemanager werden alle Komponenten optimal gesteuert und ermöglichen eine Stromgenerierung von 28,5 GWh im Jahr aus rein regenerativen Quellen. Dies entspricht ungefähr den Energieverbrauch einer Stadt mit knapp 30.000 Einwohnern. Dem gegenüber steht ein Jahresverbrauch von ca. 26 GWh an elektrischer Energie am Standort Sengenthal.

 

Im Rahmen der Veranstaltung wurde die Firmengruppe Max Bögl für ihr Engagement und Eigeninitiative in Hinblick auf die Umsetzung verschiedenster Projekte zur Energiewende, wie z.B. die schwimmende PV-Anlage am Standort in Sengenthal, vom Staatsminister Hubert Aiwanger und dem Regierungsvizepräsidenten der Oberpfalz, Florian Luderschmid, als Unterstützer in das „Team Energiewende Bayern“ aufgenommen. Darüber freute sich Gesellschafter Johann Bögl sehr und kündigte weiterhin tatkräftige Unterstützung an.

 

 

 

 

 

 

Bildnachweis: Firmengruppe Max Bögl